Kreditratgeber

Der Abrufkredit/ Dispostionskredit

Der Abrufkredit ist die moderne Variante des Dispositionskredites und hat gegenüber diesem zwei entscheidende Vorteile. Er wird erstens nicht an die Führung des Girokontos bei der herausgebenden Bank geknüpft und er kostet zweitens bei der Inanspruchnahme deutlich weniger Zinsen. Allerdings muss der interessierte und gut informierte Verbraucher nach einem Abrufkredit etwas länger suchen, denn bisher bieten nur ausgewählte Banken in Deutschland Abrufkredite an. Relativ einfach sind die besten Anbieter über das Internet zu finden.

Der Abrufkredit ist eine Art Rahmenkredit, der bei den entsprechenden Anbietern in unterschiedlicher Höhe beantragt werden kann. Stimmt die Bonität des Kunden und die Bank bewilligt den Abrufkredit, räumt sie dem Kreditnehmer die Möglichkeit ein, aus diesem Abrufkredit Beträge anzufordern und überweist diese dann auf das Girokonto des Kreditnehmers. Die Zinsen für Abrufkredite sind, wie auch beim Dispositionskredit üblich, variabel und werden dem allgemeinen Zinsniveau am Markt angepasst. Für die Bearbeitung und die Bereitstellung des Abrufkredits, der in Größenordnungen zwischen 5.000 und 50.000 Euro angeboten wird, verlangen die Banken keine Gebühren. Der Kreditnehmer zahlt nur Zinsen für den jeweils in Anspruch genommenen Betrag und bei der Rückzahlung sind keine festen Raten vorgegeben, meist wird eine prozentuale Mindesttilgung vom in Anspruch genommenen Betrag oder ein geringer Mindestbetrag pro Monat erwartet. Während der Dispositionskredit in der Regel nur in der Höhe von maximal drei Monatsgehältern gewährt wird, kann sich der Kreditnehmer mit dem Abrufkredit größeren finanziellen Spielraum verschaffen. Der Abrufkredit ist die Alternative zum Dispo, sollte aber nicht zusätzlich sondern immer nur anstelle dessen genutzt werden, weil sonst die Gefahr der Überschuldung besteht.